WordPress vs. TYPO3

Worin liegen die Unterschiede zwischen WordPress und TYPO3? Genau diese Frage möchte ich Ihnen in diesem Beitrag beantworten. Doch zuerst einmal, was ist überhaupt was?

WordPress ist eine Software, mit der sich eine Website über den Browser erstellen und verwalten lässt. Anfangs war es nur ein einfaches System zum Bloggen, doch heutzutage ist WordPress eine ausgewachsene Lösung für nahezu alle Aufgaben geworden, die eine Präsenz im Internet erfüllen muss. WordPress zeichnet sich besonders durch hohe Anpassbarkeit und Benutzerfreundlichkeit aus. Das System bringt von Anfang an mehrere Vorlagen mit, auf deren Basis sich eine eigene Webseite aufbauen lässt.

TYPO3 ist ein Content Management System, das 1998 erschien und von Kasper Skårhøj entwickelt wurde. Das CMS zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es sich in nahezu allen Belangen anpassen und erweitern lässt. Mit TYPO3 ist prinzipiell  alles realisierbar und das exakt so, wie Sie sich das vorstellen.

Entwicklung und Updates

Beide CMS-Systeme sind Open Source Projekte und werden von der jeweiligen Community ständig weiterentwickelt. Es gibt regelmäßige Updates für beide Systeme, die Sicherheitslücken schließen und neue Funktionen mit sich bringen.

TYPO3 bietet LTS-Versionen an, d.h. es werden laufend Aktualisierung und Sicherheitsupdates durchgeführt. Patches können Sicherheitslücken schnell beheben, damit können Sie die TYPO3-Versionen länger verwenden. Bei WordPress gibt es im Gegensatz dazu verhältnismäßig mehr Updates, die regelmäßig eingespielt werden. Versionssprünge sind bei WordPress zumeist kein großer Aufwand. Bei TYPO3 sind die Updates im Verhältnis etwas aufwendiger.

 

Benutzerverwaltung

Das Rechtesystem von TYPO3 ist sehr flexibel. Welcher Nutzer auf welcher Seite was tun kann und was nicht, kann man hier sehr leicht definieren. Die Benutzerverwaltung von WordPress ist nicht ganz so umfangreich und ausgereift. Die WordPress-Benutzerverwaltung kann zwar erweitert werden, dennoch ist es schwierig, Rechte auf Seitenebene zu definieren. Die Benutzerbereiche sind in der Verwaltung der beiden CMS ein weiterer Unterschied. Bei WordPress gibt es für alle Benutzer – Frontend & Backend – nur einen Bereich. Sie können sich im Frontend und Backend der Seite einloggen, obwohl man den Usern unterschiedliche Rollen geben kann. Bei TYPO3 ist die Trennung von Frontend und Backend schon etwas strikter. Denn hier können viele Benutzerbereiche angelegt werden, die voneinander unabhängig sind und auch nur für einzelne Dinge verwendet werden können.

Wir nehmen jetzt als Beispiel einfach mal eine große Firmenseite: Ich möchte, dass es zwei Bereiche gibt, einen für Redakteure, die Inhalte der Website verwalten können, aber es soll auch noch einen Bereich für Mitarbeiter geben, um firmeninterne Inhalte angezeigt zu bekommen. Dazu kommt noch, dass ich einen Bereich möchte, in dem sich bereits eingeloggte Kunden Produkte auf der Website kaufen können. Das heißt, dass es bei diesem Beispiel drei getrennte Benutzerbereiche geben muss. Bei TYPO3 wären diese Bereiche getrennt, d.h. Benutzer können sich nur in den Bereich einloggen, in dem sie auch registriert sind – bei WordPress müsste man dafür unterschiedliche Rollen definieren.

Sollte es also mehrere Rollen und einen Frontend-Login auf der Website geben, ist TYPO3 die erste Wahl. Wenn es aber nur wenige Redakteure sind, die Inhalte auf einer Website im Backend verwalten, wird das komplexe Rechtesystem von TYPO3 nicht benötigt. Somit wäre hier dann WordPress die erste Wahl.

Schnell gesagt: TYPO3 ist für komplexere Benutzerverwaltung wie Benutzergruppen mit unterschiedlichen Rechten geeignet, hat aber ein komplexeres Rechtesystem. WordPress ist nicht ganz so individuell nutzbar, hat aber ein einfacheres Rechtesystem und ist somit für einfachere Aufgaben geeignet.

 

Sicherheit & Verbreitung

WordPress hat laut Statista einen Marktanteil von 58,9 %, TYPO3 dagegen nur 1,4 %. Da WordPress das meist genutzte CMS ist, ist es für Hacker durchaus „attraktiver“ als TYPO3. Das merkt man auch bei den vielen Login-Versuchen von Bot-Netzwerken auf WordPress Installationen. Damit WordPress so sicher wie möglich ist, sind einige Konfigurationen notwendig, die bei TYPO3 bereits von Anfang an berücksichtigt werden. Bei beiden CMS sollten aber grundsätzlich zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden.

 

Struktur, Redaktion und Erweiterbarkeit der Inhalte

Beide CMS können mit Plugins/Extensions erweitert werden, wobei die Installation bei WordPress viel schneller und einfacher ist. Zusätzlich gibt es dort auch mehr Plugins als bei TYPO3 Extensions. Sie sollten aus Sicherheitsgründen immer überprüfen, ob Erweiterungen aus seriösen Entwickler-Quellen stammen und immer auf dem neusten Stand sind.

Bei WordPress werden Inhalte mit einem Rich Text Editor eingefügt, während bei TYPO3 Inhalte auf Seiten und Unterseiten mittels unterschiedlicher Elemente zusammengebaut werden. Es gibt zusätzlich bei WordPress sogenannte „Page-Builder“, mit denen Seiten auch mit unterschiedlichen Elementen befüllt werden können. Bei TYPO3 werden Seiten als Baum abgebildet, bei WordPress gibt es vom System aus Seiten und Beiträge mit Kategorien und Tags.

 

Fazit

Beide Content-Marketing-Systeme eignen sich aufgrund ihrer jeweiligen Eigenschaften für unterschiedliche Anforderungen und Projekte. WordPress eignet sich für kleine Webseiten besser, für umfangreiche Webseiten mit vielen Funktionalitäten, mehreren Sprachen und Benutzerrollen ist TYPO3 geeignet.

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